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Ist der Randen demnächst 400 Jahre alt ?

 

Zur Geschichte unseres Dorfes

(Auszug ... ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Der Erzählung nach ist Randen während des Dreißigjährigen Krieges durch die Ansiedlung von zwei kroatischen Soldaten namens Kosma und Thomas entstanden. Die kleine Siedlung wird erstmals auf einer Karte des Kantons Schaffhausen aus dem Jahr 1620 erwähnt (Quelle: Homepage der Stadt Blumberg). Die Gründer ernährten sich vom Vogelfang und der Herstellung von Wagenschmiere oder Karrensalbe. Heutige Gewannbezeichnungen wie Vogelherd oder Karresalbbuck sind die Überbleibsel aus dieser Gründerzeit. 

Im Laufe der Jahre wuchs die Siedlung, im Jahr 1786 gab es nach dem fürstlich-fürstenbergischen Schulbericht 10 bis 12 Schüler, die von einem 14jährigen Jungen unterrichtet wurden. „Dieser mag zwar Fähigkeiten haben, ist aber noch sehr schlecht unterwiesen“, so das Fazit des Revisors.

1834 wurde im „Wolfental“ für die Kinder von Zollhaus, Randen und dem Steppach die „Randenschule“ gebaut. Bis zur Schließung am 25. April 1970 mußten die Randener also 136 Jahre nach Zollhaus zur Schule - und da der Linienbus noch nicht erfunden war – laufen.

Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Randen Blasmusik gespielt und im Jahr 1863 offiziell der Musikverein gegründet. Zu Fuß oder auf Fuhrwerken kamen die Musikanten schon damals auch in die umliegenden Nachbarorte, um bei offiziellen Anlässen oder auch nur einfachen Hochzeiten die musikalische Umrahmung zu liefern. Im Jahr 2008 feierte der Musikverein als ältester Verein dieser Art in der gesamten Raumschaft seinen 145. Geburtstag und zählt 44 aktive Mitglieder. Das bedeutet, daß von 130 Einwohnern 33,8 % im Musikverein mitspielen.
 
Nachdem im Jahre 1871 von der Grossherzoglich-Badischen Landesregierung die Gründung von Feuerwehren für alle Ortschaften befohlen worden war, kam es auch in Blumberg nach dem verheerenden Brand im Jahr 1873 zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Von den 34 Gründungsmitgliedern am 31. Mai 1874 kamen auch 15 Randener nach Blumberg. Randen ist seither als Löschzug in Blumberg integriert. Mit heutigem Stand sind die zwei Gruppen und auch einige Jugendliche sehr gut ausgebildet und hoch motiviert. Bei Einsätzen jedoch rasen sie mit ihren Privat-PKWs nach Blumberg ins Gerätehaus, weil der Tragkraftspritzenanhänger aus dem Jahr 1958 mit etwa 1200 kg statt der erlaubten 800 kg hoffnungslos überladen ist und wirklich nur noch für den absoluten Notfall vor Ort einen Sinn macht. 
 
Ebenfalls in die Zeit ab 1870/71 gehört der Konfessionswechsel hin zur alt-katholischen Kirche. Schon kurze Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, als im wesentlichen die Unfehlbarkeit des Papstes nicht akzeptiert wurde, folgte ein Großteil der Bevölkerung der neuen Konfession „alt-katholisch“. Bis zum Jahr 1890 traten etwa 90 % der Einwohner der alt-katholischen Kirche bei.

Bis 1893 wuchs der Ort auf 23 Häuser, diese standen vorwiegend noch am Südhang in Richtung Epfenhofen. Während des Pfingstgottesdienstes 1893 wurden durch eine Feuersbrunst 11 Häuser vernichtet, die dann auf dem Bergrücken, also entlang der heutigen Höhenstraße wieder aufgebaut wurden.

Bis zum 25. April 1945 kam der Ort fünfeinhalb Jahre unbeschadet durch den Zweiten Weltkrieg. Nur elf Tage vor dem Kriegsende fand der Weltkrieg nun auch hier statt. Dabei lieferten sich französische und deutsche Einheiten heftige Kämpfe und zerstörten wiederum 11 Häuser.

Im Jahr 1962 errichteten die Randener in Erinnerung an diesen Beschuss die kleine St.-Stephanus-Kapelle als Mahnmal. Jede Familie stiftete 1.000 D-Mark.

Nur ein Jahr später, also 1963, entstand das Gemeinschaftshaus, das mit einem Schlachtraum, einer Gefrieranlage, einer Milchsammelstelle und einem Gemeinschaftsraum zum zentralen Objekt für das Dorf wurde. Durch den Trend, daß immer mehr Landwirte Arbeit in der Industrie fanden, wurde 1986 der Betrieb der Milchsammelstelle eingestellt und deren Räume durch Eigenleistung der Vereine dem Gemeinschaftsraum angeschlossen. So dient es heute den ansässigen Vereinen als Probelokal, allerdings eben mit nur einem einzigen Raum und daher in nicht mehr ausreichender Kapazität.
 
1984 wurde die Guggenmusik “Gaszug” Randen gegründet. Sie hat sich seither zu einem Aushängeschild von Randen und der gesamten Stadt entwickelt und Auftritte in fast ganz Europa abgewickelt.

Seit Mitte der 80er Jahre wurde der Dreschschuppen für kleinere Feste bzw. als Geräteschuppen umgebaut. Hier finden jährlich die Maifeste des Musikvereins sowie auch private Feiern wie Polterabende oder Geburtstagsfeiern statt. Im Jahr 2000 wollte die Stadt Blumberg ihrerseits ein Streusalzlager einbauen. Bei der Begutachtung des Objekts stellten die Verantwortlichen jedoch einen derart maroden und desolaten Zustand fest, daß die Absicht aufgegeben und sogar die Durchführung von Veranstaltungen wegen Einsturzgefahr verboten wurde. Doch der Musikverein ist finanziell auf diese Veranstaltungen angewiesen. Man erzielte mit der Stadt eine Einigung, daß das Gebäude für 50 Jahre in Erbbaupacht übernommen und quasi der gesamte Dachstuhl in Eigenleistung ausgetauscht wurde, wobei die Stadt die Materialkosten von etwa 20.000,- D-Mark übernahm. Mit dieser Aktion bekam neben der Feuerwehr auch die Dreschgemeinschaft ein neues Dach, die vertraglich garantiert, ihren Mähdrescher unterstellen darf.

Im August 1994 wurde der dreistufige Ausbau der B 314 zwischen Epfenhofen und Randen offiziell dem Verkehr übergeben. Absicht war, den Straßenverkehr zu optimieren, die schnelleren Fahrzeuge sollten die langsameren Traktoren und LKWs überholen können. Diese kurvenreiche Strecke fand in den Folgejahren eine große Beliebtheit bei Motorradfahrern und entwickelte sich zu einer Rennstrecke, auf der sich dann auch viele Unfälle mit Schwerverletzten und Todesopfern ereigneten. Der hierbei unerträglich gewordene Lärm zu Lasten der Einwohner führte im August 2011 nach einem erneuten Unfall mit Todesfolge dazu, dass auf einem Streckenabschnitt von 750 Meter Länge im Bereich des Sonnenhofs in den Monaten April bis Oktober an Wochenenden die Überholspur gesperrt wurde.    

Der Ort Randen war politisch nie selbständig und hat immer zu Blumberg gehört. Entsprechend gibt es weder Rathaus noch Schule oder gar einen Friedhof.  (Stand: 2014)

Ergänzung am 29.03.2017: Diese Darstellung wird durch die neuen Erkenntnisse im Jahre 2015 zur urkundlichen Ersterwähnung im Jahre 1122 nunmehr überarbeitet. 

 


 

Ein gebürtiger Randener als Bürgermeister in Blumberg

Im Blumberger Rathaus präsentierten Bürgermeister Markus Keller und Stadtbaumeister August Zeller am Dienstag, 01. Oktober 2013 historisch wertvolle Dokumente. Die Dokumente befanden sich in einer Kupferschatulle, die Steinmetze vorige Woche im Kopf des Denkmals fanden.
Aus dem Jahr 1928 stammt eine Niederschrift vom damaligen Bürgermeister Josef Selb, Gemeinderechner Müller und Ratsschreiber Max Schlenk, die besagt, dass das Denkmal den im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 gefallenden Blumberger Bürgern geweiht ist.

Aus dem Jahr 1928 stammt auch eine Einladung des Kriegervereins Blumberg zur Einweihung des Denkmals sowie zum damit verbunden 30-jährigen Stiftungsfest des Kriegervereins Blumberg.

Der erste Standort des Denkmals war an der Ecke der heutigen Tevesstraße und Winklerstraße.

Vom 12. Juni 1942 stammt eine Niederschrift des damaligen Bürgermeisters Theo Schmid, der schildert, wie das Denkmal von der Bevölkerung erbaut und wie Blumberg sich von 1928 bis 1942 entwickelte und von rund 600 bis 700 Köpfe auf 4500 Einwohner wuchs.

Das Denkmal entwarf Theodor Schmid
Das Kriegerdenkmal ist eines der wenigen Denkmäler in Blumberg. Laut Gemeinderatsbeschluss wird es von der Hauptstraße auf den alten Friedhof neben der evangelischen Kirche verlegt, wo sich auch die Soldatengräber befinden.
 
Entstehung:
 
Entworfen und 1928 mit Blumberger Bürgern gebaut hat das Denkmal der Architekt Theodor Schmid, der 1929 zum Bürgermeister gewählt wurde und bis 1945 im Amt war.
 
 
Kriegerdenkmal: Es erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Blumberger Bürger. Dort fanden und finden im November die Feierlichkeiten am Volkstrauertag statt.
 
 
Dokument 1928: Zur Einweihung setzte der damalige Bürgermeister Josef Selb ein Dokument über eine Sitzung am 10. Juli 1928 auf, in dem alle Gemeinderäte namentlich genannt sind. Darunter sind Josef Feederle, Johann Metzger, Johann Weh, Karl Müller und Arthur Schmid. Von den Geistlichen waren der katholische Pfarrer Dietrich und der alt-katholische Pfarrer Hans Heinz anwesend.
 
 
Dokument 1942: In einer Niederschrift vom 2. Juni 1942 beschreibt der damalige Bürgermeister Theodor Schmid die Wahl des neuen Standorts: „Ein gleich günstiger Platz war durch den Ausbau von Blumberg nicht mehr zu gewinnen, da der Überblick zum Denkmal aus allen Gewannen verbaut war. Ich habe mich deshalb entschlossen, das Denkmal in der Mitte von Alt-Blumberg neu zu errichten, schon aus dem Gedanken heraus, dass die Alt-Blumberger dieses Denkmal seinerzeit von sich aus geschaffen haben.“
 
 
Doggererzabbau: Theodor Schmid schildert die Armut und Not am Ende der Weimarer Republik und bemühte sich, in mehreren Bereichen etwas gegen die Arbeitslosigkeit zu tun. In seiner Niederschrift schreibt er: „Durch den Aufruf des Führers, in einem Vierjahresplan alle bisher nicht erschöpften Rohstoffe in den deutschen Landen zu haben, kam ich auf den Gedanken, die Doggererze, die schon einmal im Mittelalter in Blumberg gegraben wurden, an maßgebenden Stellen wieder in Erinnerung zu bringen und um Überprüfung der Wiederaufnahme der Erzgewinnung zu bitten.“
 
 
Theodor Schmid: Der gelernte Architekt und Bauingenieur wuchs unter neun Geschwistern auf dem Randen auf. Von 1929 bis 1945 war er Bürgermeister von Blumberg. Nach der Kriegsgefangenschaft entwickelte Schmidt als Architekt Pläne für Schulen und Kirchen, darunter die alt-katholischen Kirchen in Fützen, Randen und Kommingen. Am 14. März 1967 wurde ihm von Bürgermeister Werner Gerber die Ehrenbürgerwürde verliehen. (blu)

Quelle: Südkurier